Neues Netzwerk: Wildes Lernen für Führungskräfte

Erfas für Führungskräfte und Abteilungsleiter – das sind Orte, an denen Chefs „die Hosen runterlassen“ – ganz wie beim Skat, wenn die Karten offen auf den Tisch gelegt werden. Aber sind sie der richtige Platz für „wildes Lernen und erfolgreiche Transformation“? Emmanuel Beule von der IHK Südlicher Oberrhein ist da eher skeptisch. Wie kommt neues Wissen in eine Organisation? Und auch noch Wissen, das sich nicht einfach googeln lässt, sondern dessen Weitergabe manchmal schon als „intim“ zu bezeichnen ist?
38

Das Führungskräftenetzwerk

Der IHK-Experte für digitale Unternehmensentwicklung hat deshalb einen neuen Weg gebahnt: „Im Herbst starten wir mit einem Führungskräftenetzwerk. Das ist ein Austauschformat für Menschen, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen, und die wildes Lernen nicht abschreckt“, erklärt Emmanuel Beule. Und weil dabei sogar das gute alte Lego (allerdings als Serious Play) eine Rolle spielt, wirkt das auf Anhieb tatsächlich erst einmal „wild“.

Die Themen

Als größte Herausforderungen für die Mitgliedsunternehmen haben sich in den vergangenen Jahren die Themen digitale Transformation, der Fachkräfteengpass, Nachhaltigkeit, stockende Lieferengpässe sowie das Spannungsfeld Regionalität versus Globalität herauskristallisiert. „Wir sehen, dass wir diesen Herausforderungen mit neuen Methoden in der Organisationsentwicklung, in der Unternehmensgestaltung und in der Führung von Menschen begegnen müssen – und zwar bereits dann, wenn es darum geht, sie überhaupt zu begreifen“, sagt Emanuel Beule.
Deshalb sollen im Führungskräftenetzwerk „Methoden auf Probe“ angeboten werden: „Mit Michael Habighorst, Claudia Koch und Dr. Marcel Dräger haben wir drei Berater im Team, die ausgewiesene Experten in Agilität und Lean Management, in Führung und Veränderung sowie in Kommunikation und Lernen sind. Wir bieten Wissens-Häppchen auf Probe an. Vielleicht ungewöhnlich, dafür aber nah dran an Innovationen wie der der Gamification, bei der die Kraft des Spielens und der Spiele genutzt wird für Prozesse, die nichts mit einem Spiel zu tun haben“, erläutert Emmanuel Beule.

Der Start

Ab Oktober 2022 können Geschäftsführer, Gesellschafter, Führungskräfte mit Personalverantwortung bzw. solche, die gestaltend in einem Unternehmen wirken, kostenpflichtig (Jahresbeitrag: 500 Euro netto ) Teil des Führungskräftenetzwerks der IHK Südlicher Oberrhein werden. Ähnlich wie in den üblichen Erfas gibt es Netzwerken ohne Eigenwerbende plus Tellerrandperspektive. Will heißen: Zweimal im Jahr geht es zur Unternehmensbesichtigung mit anschließendem Austausch.

Wildes Lernen und die Inhalte 

Wild wird es dann bei der Modelle- und Methodenvermittlung. „Wir haben einen Wissenspool befüllt und die Mitglieder erhalten eine Lizenz für die E-Learning-Plattform Masterplan mit weit mehr als 200 Lehrvideos, die einer Kino-Erfahrung ziemlich nahekommen. Wir haben Unternehmensplanspiele von TOPSIM vorbereitet, mit denen auch an Universitäten gearbeitet wird – und wir werden beispielsweise mit Lego Serious Play eine agile Methode ausprobieren, in der die Führungskräfte in ganz neuer Art und Weise ein Geschäftsmodell erklären können“, beschreibt Beule, der sich sicher ist: „Wenn es darum geht, neue Methoden zum Wissenstransfer auszuwählen, ist es wie beim Wein: Es muss schmecken!“
Selbst wenn aktuelle Themen unter den Nägeln brennen, soll das neue Netzwerk so etwas wie „Erste Hilfe“ bieten können – und zwar in Workshops und beim Erfahrungsaustausch zu Themen, die quasi auf die Agenda katapultiert werden. Im Preis inbegriffen ist darüber hinaus ein Rabatt auf Seminare der IHK-Akademie. Das Angebot wird flankiert von Podcasts, Videos, Diskussionsrunden und moderierten Online-Vorträgen.
Was gemütlich und entspannt klingt, ist die IHK denkBar, die als Treffpunkt fungiert. Sie soll Platz bieten für Begegnungen und das Netzwerken vor dem Hintergrund der Themen der Zeit. Dort darf dann nach der Vorstellung von Beule auch gern mal hitzig debattiert werden – nichts mit Kaffeekränzchen.
Insgesamt ist das Führungskräftenetzwerk Bestandteil des IHK Impulsnetzwerks. „Unsere Kammer steht für validierte Methoden, die funktionieren – auch und gerade vor dem Hintergrund, dass Wissen in der Gegenwart eine immer geringere Halbwertszeit hat“, sagt Emmanuel Beule. Dass das jetzt – im geschlossenen Kreis und mit offenem Visier – auch mal mit unorthodoxen und auch spielerischen Methoden möglich ist, ist für Beule der Qualität der Inhalte nicht ab-, deren Akzeptanz aber wohl zuträglich.

Die Initiatoren und Ansprechpersonen

Michael Habighorst plant nicht nur Prozesse, sondern setzt sie auch zusammen mit den Menschen in Unternehmen um.
Seine Perspektive: Agilität & Lean Management.
Claudia Koch coacht Menschen und Unternehmen mit Strategie und Intuition auf dem Weg zur erfolgreichen Veränderung.
Ihre Perspektive: Führung & Veränderung
Dr. Marcel Dräger hilft Menschen dabei, mit Wissen und Werten zu überzeugen und Veränderung durch Lernen zu gestalten.
Seine Perspektive: Kommunikation & Lernen
Die neutrale Perspektive: Für die Teilnehmenden stehen Stefanie Blum und Emmanuel Beule in Sachen nachhaltiger Unternehmensförderung und als zentrale Organisatoren des Netzwerks den MIigliedern zur Seite. Deren Perspektiven: Unternehmensentwicklung & Methoden

Termine und weitere Informationen

Nachstehenden finden Sie alle Termine des Führungskräftenetzwerks.

2 (1)
 Im folgenden Artikel sind die Mehrwerte des Führungskräftenetzwerk beschrieben. 

38
Last but not least können Sie sich hier einen Überblick über die Leistungsangbote verschaffen. 

1