Breitbandzugang für Unternehmen

Schnelles Internet zählt zu den wichtigsten Standortfaktoren. Die Qualität der Breitband-Versorgung ist regional unterschiedlich ausgeprägt. Informieren Sie sich zu Ihren Möglichkeiten in weniger gut versorgten Regionen.
XING Event Titelbild 984 x 311 px

Breitbandversorgung der Unternehmen

Ein schneller Internetzugang ist für Unternehmen mit Blick auf die heutzutage eingesetzten Dienste (z.B. Web 2.0, Fernwartung, ERP-Datenaustausch, Cloud Computing, Home Office) schon seit Jahren Standortfaktor Nummer Eins. Viele neue Technologien wie das automatisierte Fahren, Industrie 4.0 oder auch künstliche Intelligenz sind auf die flächendeckende Verfügbarkeit von Höchstgeschwindigkeits-Internet angewiesen.

Politischer Rahmen des Breitbandausbaus

Bis Anfang 2017 hatte sich die Bundesregierung mit ihrer Digitalen Agenda lediglich zur Schaffung einer flächendeckenden Breitbandinfrastruktur mit einer Downloadgeschwindigkeit von mindestens 50 MBit/s bekannt. Die IHK hatte mehrfach darauf hingewiesen, dass dieser Ansatz den Bedarf der Wirtschaft de facto ignoriert und deutlich zu kurz greift. Im März 2017 wurde eine Zukunftsoffensive Gigabit-Deutschland ausgerufen, die sich zur Schaffung einer gigabitfähigen Infrastruktur bis zum Jahr 2025 bekennt.
Auf Landesebene nimmt die Verwaltungsvorschrift Breitbandförderung Baden-Württemberg seit längerer Zeit explizit Bezug auf Gewerbegebiete und sieht dort einen Bedarf von 50 MBit/s symmetrisch bzw. gewährt Zuschläge bei der Förderung von Ausbaumaßnahmen.
In der Region Südlicher Oberrhein hinkt der Breitbandausbau den Bedarfen der Wirtschaft noch hinterher, obwohl die Landkreise das Thema aufgegriffen haben und derzeit Planungen für den Bau eines kreisweiten Backbone-Netzes vorantreiben.

Konkrete Maßnahmen aus Unternehmensperspektive

Ohne Anspruch auf Vollständigkeit kommen für Unternehmen ohne hinreichend schnellen Breitbandzugang folgende Maßnahmen in Frage:
  • Ermitteln Sie den Bandbreitenbedarf für Ihr Unternehmen.
  • Prüfen Sie die Übertragungsgeschwindigkeit in Ihrem Gebiet auf Basis der Angaben im Breitbandatlas.
  • Prüfen Sie alternative Technologien bzw. Anbieter. Informationen hierzu bieten z.B. der Clearingstelle "Neue Medien im ländlichen Raum" oder auch regionale Anbieter bzw. Installateure der entsprechenden Hardware.
  • Prüfen Sie etwaige Ausbauplanungen für Ihr Gebiet, z.B. durch Anfrage bei Ihrer Gemeinde oder bei in Frage kommenden Dienstanbietern.
  • Zögern Sie nicht, Ihre Gemeinde aktiv auf die vorhandenen Fördermöglichkeiten für den Breitbandausbau oder die entsprechenden Leitfäden für Gemeinden und Landkreise hinzuweisen.
  • Bei sehr langsamen Zugängen in entlegenen Gebieten kann ein DSL-Zugang über Satellit eine Alternative darstellen.
  • Vereinzelt kann auch eine Überprüfung des eigenen Nutzungsverhaltens Verbesserungen herbeiführen: Komprimierung großer Dateien (insb. Bilder), speicherplatzsparende Formate verwenden, Datenübertragung und -nutzung zeitlich trennen, etc.
  • In einigen Gebieten waren Zusammenschlüsse mehrerer Nutzer zur Einrichtung einer individuellen Breitband-Anbindung erfolgreich.
  • Nicht aus den Augen verlieren sollten Unternehmen die Themen Datensicherheit, ggf. erforderliche feste IP-Adresse oder Service-Leistungen. Diese Faktoren sind jeweils im Gesamtbild mit der Übertragungsgeschwindigkeit individuell zu bewerten.
Auf einer Website der Bundesnetzagentur können Nutzer zudem die Leistung ihres Breitbandanschlusses testen. Den Breitband-Test sowie die Ergebnisse der fortlaufenden Studien finden Sie unter www.breitbandmessung.de.